Vorgeschichte

Intendant Jürgen EickGegen den Strom im Zeitalter allgemeinen Subventionsabbaus im Kulturbereich leistet sich die fränkische Stadt Ansbach seit Herbst 2007 ein eigenes Theater.
Als Intendant konnte Jürgen Eick gewonnen werden, der vorher erfolgreich als Dramaturg und Regisseur in Senftenberg tätig war.
Ich lernte Jürgen Eick anlässlich der postumen Verleihung des Graf von Platen Literaturpreises an Hans Wollschläger respektive der Übergabe des Preises an seine Witwe am 7. November 2007 in der Karlshalle in Ansbach kennen. Der anschließende „small talk“ geriet ein wenig „größer“ und unter Einfluss einer örtlichen Journalistin und der Schlossbibliothekarin wurden Intendant und Autor miteinander „verkuppelt“, d.h. wir verabredeten ein Treffen in meinem alten Fachwerkhaus in Binzwangen auf der Frankenhöhe.

Beschnuppern

Am 24. Januar 2008, Jürgen Eick in Binzwangen.
Gerd Scherm: Auftragsarbeit Theater Ansbach Bei Kaffee und Apfelstrudel, den meine liebe Frau Friederike frisch kredenzte, erzählten wir uns gegenseitig von bereits Geschafftem, aber vor allem von unseren Visionen. Jürgen Eick träumte von Uraufführungen für sein Ansbacher Theater und das bereits in der Spielzeit 2009/2010, ich träumte davon, wieder einmal für die Bühne zu schreiben. Er zeigte sich interessiert, mit mir zu arbeiten und bat mich, mir ein Thema aus dem Bereich „Ansbacher Geschichte – Ansbacher Geschichten“ zu suchen und mich bald möglichst wieder bei ihm zu melden.

Themensuche

Ansbach, die Rokoko-Residenzstadt und jetzige Bezirkshauptstadt von Mittelfranken, bietet zwar einiges an dramatischen Themen, doch was davon wirklich für ein ganzes Theaterstück trägt, ist fraglich. Sicher, der Kaspar Hauser drängt sich als Erster auf und deshalb haben ihn ja alle schon thematisiert, von Anselm von Feuerbach bis Peter Handke. Warum sollte ich den vielen eine weitere Variation hinzufügen? Der Zweite, dem man in Ansbach auf  Schritt und Tritt begegnet und dem man sich nicht entziehen kann, ist der „Wilde Markgraf“, mit richtigem Namen Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach. Er war so wild und ungestüm, dass sein Name und seine Legende heute noch wie Donnerhall in der Stadt zu hören ist. Ein lauter Choleriker ist er gewesen und wie soll man über so einen ein Stück schreiben? Nach der ersten cholerischen Szene gibt es keine Steigerung mehr bis zum finalen Schlaganfall. Und so wandte ich mich Markgraf Alexanderseinem Sohn zu,  Christian Friedrich Carl Alexander (24.2.1736 – 5.1.1806), dem letzten Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und Bayreuth.
Er „verkaufte“ 1791 für eine jährliche Apanage von 300.000 Gulden sein Fürstentum an Preußen und siedelte mit seiner Geliebten, Lady Craven, nach England um, wo er Pferde züchtete.

 

Recherche

Im Schloss von Ansbach befindet sich die inzwischen staatliche Schlossbibliothek, die in ihren Beständen auf den Privatbibliotheken der Markgrafen aufbaut. Die Bibliotheksleiterin bot sofort ihre Unterstützung für meine Recherchen an, immerhin war sie an der Verkuppelungsaktion ja nicht ganz unschuldig (s.o.). Sie bereitete mir dann Material zu Alexander und auch seinen Mätressen Mme Hippolyte ClaironCravenMme. Hippolyte Clairon und Lady Craven vor. Etliches war ausleihbar, anderes, altes Material konnte ich nur vor Ort einsehen. Inzwischen habe ich drei Nachmittage in dem wunderschönen Raum verbracht, in dem Lady Craven auch Theaterstücke inszenierte.
Ein weiterer spannender Recherche-Ort war das Ansbacher Logenhaus. Dort durfte ich im Archiv der Freimaurerloge „Alexander zu den drei Sternen“, gegründet von Markgraf Alexander 1758, die alten Aufzeichnungen und Mitgliederverzeichnisse einsehen und auch Kopien machen (1.4. und 7.4.).
Zahlreiche Besuche in der Schlossbibliothek ab dem 21. Februar 2008.

Idee gefunden!

Die größte Gefährdung liegt für mich immer in der Fülle des Materials. Und das Material zu Markgraf Alexander ist reichlich. Er ist in seiner Zwiespältigkeit und Zerrissenheit wirklich der Prototyp des absolutistischen Fürsten. Zum einen verbot er die Folter, förderte Wirtschaft und Viehzucht, verlangte von seinen Beamten mindestens zwei Jahre Studium an der Universität. Zum anderen verwüstete er die Felder der Bauern bei seinen Parforcejagden, verkaufte seine Landeskinder als Söldner an die Engländer im Kampf gegen die aufständischen Amerikaner und ließ Bürger verprügeln, die öffentlich rauchten (kommt bald wieder in Mode!).

Die Hauptfigur war da, mir fehlte „nur noch“ der Widerpart, eine Art Antagonist. Und den sollte ich in der Gestalt eines Hoftirolers (= Hofnarr) finden. Tiroler waren wie Türken und Mohren exotische Gestalten an den Fürstenhöfen des Spätbarocks und des Rokoko.

Peter ProschEiner von ihnen war der Theriak- und Handschuhhändler Peter Prosch (28.6.1744 – 5.1.1804, exakt zwei Jahre nach Alexander!) der auch am Ansbacher Hof seine Waren anbot und für die Erheiterung des Hofstaates sorgte.
Um nicht zu viel zu verraten: Dieser Hofnarr ist nun mein Gesprächspartner für den alternden Markgrafen, der auf sein Leben zurückblickt.

 

Idee verkauft!

Ich schickte dem Intendanten Peter Eick ein siebenseitiges Konzept mit Szenengliederung, das wir bei einem zweiten Treffen am 29. März bei mir in Binzwangen besprachen. Ihm gefielen meine Vorschläge und per Handschlag wurde beschlossen, das Stück in enger Abstimmung mit ihm nun zu realisieren.
Er kümmert sich um die Finanzierung, ich um die Formulierung …
Die Uraufführung wird für November 2009 geplant

Die Presse steigt ein

Die regionale Presse – die Fränkische Landeszeitung (FLZ) – steht dem Ansbacher Theater sehr positiv gegenüber und auch über mich haben sie schon oft ausführlich geschrieben. Wir informierten den Feuilleton-Chef über unser Projekt und er schlug spontan vor, den Werkprozess in der FLZ journalistisch zu begleiten. Bei meinen erneuten Recherche-Arbeiten im Logenhaus hielt dann gleich ein Pressefotograf meine Anwesenheit fest. Ich bin gespannt, was in den nun bevorstehenden anderthalb Jahren bis zur Uraufführung in der Presse begleitend publiziert wird.

Der Besuch eines Mäzens

Am Samstag, den 10. Mai 2008 besucht mich der Industrielle Friederich Hilterhaus mit seiner Gemahlin Gertraud in Binzwangen. Sie wollen das Projekt „Theater für Ansbach“ fördern und den Autor des Stücks näher kennenlernen. Bisher sind wir uns bei etlichen offiziellen Anlässen wie Lesungen und der Platen-Preisverleihung begegnet.

Fingals Höhle Intensives Gespräch über das Theaterprojekt, von der Recherche bis zu Chancen für die Realisierung. Friederich Hilterhaus fragt, ob ich „Fingals Höhle“ kenne. Nun, ich kenne „Fingal’s Cave“ auf der Hebrideninsel Staffa. Er erzählte mir dann von einem alten Steinbruch zwischen Urphertshofen und Obernzenn, in dem die Truppen Alexanders für Amerika gelagert hatten.

Grabkirche in Speen Benham Castle

Es entsteht die Idee, man könne doch im Zuge der Arbeit am Stück Benham Castle, Alexanders letzten Wohnsitz bei Newbury in Berkshire, England, und die Grabkirche in Speen besuchen. Inspirierend wäre das sicher …

Die Suche nach Fingals Höhle (Sonntag, 11. Mai 2008)

Wie findet man einen seit langem aufgelassenen Steinbruch, der in keiner Karte verzeichnet ist und den die Bevölkerung schon im Dreißigjährigen Krieg als Versteck genutzt hat? Einen Fleck, an dem in der Romantik adelige Damen ihre Namen im roten Sandstein verewigen ließen? Solch einen Ort muss man sich bei den Einheimischen erfragen. Die warnen den Sucher, dass es sich bei Fingals Höhle um gar keine echte Höhle handle und überhaupt, solle man nicht enttäuscht sein, weil es dort eigentlich nichts zu sehen gäbe, was des Sehens lohne. Halt nur ein paar große Steine abseits im Wald neben der alten Panzerstraße …

Fingals Höhle Fingals Höhle

Ich habe den versteckten Ort dann doch noch gefunden. Alexanders Truppensammelplatz für seine Söldnereinheiten für die Engländer. Überall in die Sandsteinwände gekratzte, geschabte und gemeißelte Inschriften, verwitternde Spuren von Lebensreisen, Rufzeichen durch die Zeit: „Ich war hier, erinnert Euch an mich!“.
Das war also der letzte Aufenthaltsort der Burschen in Franken, bevor es nach Ochsenfurt, in den fürstbischöflichen Hafen ging und dort über Main und Rhein nach Holland, zum Einschiffen über den großen Teich in den großen Krieg nach Amerika.

 

Besuch in Triesdorf (25. Mai 2008)

Villa Sandrina Auf den Spuren der Markgrafen unterwegs in Triesdorf: Rotes Schloss, Weißes Schloss, Reithalle, Villa Sandrina, Kirche in Weidenbach, Alleen …

 

 

Literatur und Sekundärliteratur

Besuch der Journalistin und Doktorandin der Theaterwissenschaften Lara Hausleitner am 27. Mai 2008 in Binzwangen. Ausführliche Diskussion über die Charaktere Alexander, Mme. Clairon, Lady Craven und Peter Prosch.
Erläuterung meines Stückkonzepts mit acht Szenen auf einer Meta-Ebene und sieben Rückblenden in das Leben des Markgrafen Alexander.
Schwerpunkt des Gesprächs ist der Hoftiroler Peter Prosch, dem Frau Hausleitner einen Artikel in der Fränkischen Landeszeitung widmen möchte.


Presse in Binzwangen (3. Juni 2008)

Besuch des Chefs des Feuilletons der Fränkischen Landeszeitung (FLZ) Thomas Wirth. Bericht über die bisherige „Stück-Geschichte“ wie in diesem Journal festgehalten und Ausblick auf die weitere Vorgehensweise. Die FLZ plant eine begleitende Artikelserie bis zur Premiere mit den einzelnen Stationen „Vorgeschichte und Recherche“, „Arbeit am Stück“, „Treffen mit Intendant und Regisseur“, „Bühnenbild und Kostüme“, „Der Autor bei den Proben“.

Glück muss man haben

Markgraf Alexander Zu meinem Glück feiert die von Markgraf Alexander gegründete Freimaurerloge in diesem Jahr ihr 250-jähriges Jubiläum. Das hat für mich den Vorteil, dass etliche Menschen mit dem Thema befasst sind und ebenfalls intensiv recherchieren. Einer von ihnen, Peter Zumach, war in der vergangenen Woche (23. KW) im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin. In einer Mail schrieb er mir:
„Und wenngleich die Leute in Berlin wirklich sehr hilfsbereit waren, so war manche Regelung doch ein ganzes Stück komplizierter, als ich es von anderen Archiven gewöhnt bin. Aber nun gut, der Gang hat sich auf jeden Fall gelohnt, muss aber irgendwann wiederholt werden, weil ich leider nur zwei Tage und damit viel zu wenig Zeit hatte.“
Immerhin konnte er mir wichtige Informationen über die Logenmitglieder zu Zeiten Markgraf Alexanders und auch zu dessen eigener Aufnahme in den Bund geben:
„Bei meinen Recherchen bin ich zudem auf drei Freimaurerbrüder des Markgrafen gestoßen, mit denen er offenbar gemeinsam in den Bund aufgenommen worden ist, und von denen noch zwei in besagtem Verzeichnis aufgeführt sind. Umstritten ist allerdings, ob diese Aufnahme im Jahr 1754 oder im Jahr 1757 stattgefunden hat, denn da gehen die Meinungen der Chronisten leider auseinander: Die einen meinen, es war am 12. Juli 1754 heimlich hinter dem Rücken des Wilden Markgrafen, vor dem Alexander seine Freimaurerschaft verheimlicht habe. Die andern nennen das Jahr 1757 ohne genaue Angabe des Tages, allerdings nach dem Tod von Carl Wilhelm Friedrich, der als Absolutist ein ausgesprochener Gegner der Maurerei gewesen sein soll.“
Das gehört für mich zur Arbeit an der Detailtiefe, auch wenn ich weiß, dass ich in meinem Text dann wieder einmal nur einen Bruchteil der Informationen direkt verwenden kann. Wichtig aber ist das Gesamtbild in mir, ist es mir, ein Gespür für das Gefüge rund um meine Hauptperson zu bekommen.

Die Arbeit am Theaterstück hat begonnen

Seit rund zehn Tagen schreibe ich jetzt an „meinem Drama“ und drei der geplanten fünfzehn Szenen sind in der Rohfassung fertig. Als Programm verwende ich eine Erweiterung von MS Word namens „Moving Plot“, die das Anlegen der einzelnen Szenen und das Schreiben von Dialogen doch wesentlich vereinfacht. Gerade der Namenswechsel der jeweils sprechenden Personen und die dazugehörige Textformatierung geschieht z.B. mit lediglich dreimaligem Drücken der Enter-Taste.
 
Der Anfang ist geschafft

Nachdem ich mit meiner lieben Frau Friederike die ersten fünf Szenen mehrfach diskutiert und überarbeitet habe, schickte ich sie heute (4. Juli) per Post an den Intendanten Jürgen Eick. Fünf von Fünfzehn sind geschafft – ein gutes Gefühl!

Und noch ein Pressetermin

Lesesaal Bibliothek AnsbachLesesaal Bibliothek Ansbach

Am 14. Juli war ein weiterer Fototermin, diesmal in der Schlossbibliothek Ansbach.
Thomas Wirth von der Fränkischen Landeszeitung hat einige sehr schöne Aufnahmen im wunderschönen Lesesaal der historischen Bibliothek geschossen. Gefallen mir ausnehmend gut!

Jürgen Eick in Binzwangen

Am 24. Juli, knapp drei Wochen nach Erhalt der ersten fünf Szenen besprechen Jürgen Eick und ich diese intensiv. Er gibt mir Anregungen in Richtung „Spiel und Aktion“, weist mich auf Problemstellen hin und sagt mir, was ihm besonders gut gefällt. Eine sehr konstruktive, motivierende Arbeitsbegegnung. Vor allem wurde mir klar, dass ich etliches kompakter fassen muss, weil es sonst den Rahmen einer Abendvorstellung sprengt. Roman und Drama sind doch zwei sehr verschiedene Formen, ein und dieselbe Geschichte zu erzählen.

Nach der Sommerpause mit Volldampf weiter

Bijou der Freimaurerloge

September/Oktober 2008:
Nach einigen „Abschweifungen“, Lesungen, Vorträgen und einem Ausflug ins Kloster Schöntal bin ich nun wieder in der „markgräflichen Spur“.
Die Stücküberarbeitungen gehen gut voran und inzwischen arbeite ich bereits an der 10. Szene. Aufgrund der „drohenden“ Länge habe ich das gesamte Stück von 15 auf 13 Szenen gekürzt.


Die Ansbacher Loge „Alexander zu den drei Sternen“ hat mich gebeten, den Festvortrag für die Tempelarbeit zu ihrer 250-Jahrfeier zu halten. Thema – natürlich – der Logengründer Markgraf Alexander. Am Samstag, 18. Oktober ist es so weit und ich darf im Schloss zu Ansbach über den letzten Markgrafen sprechen. An dem Ort, an dem er vor 250 Jahren „seine“ Freimaurerloge gegründet hatte. Das „Bijou“, d.h. das Logenabzeichen, zeigt Alexanders Namensinitiale „A“ und in den Ecken des Dreiecks je einen Stern.

Ein weiterer Besuch in Binzwangen

 Vor dem Start der Berichterstattung in der Fränkischen Landeszeitung kommt Kulturchef Thomas Wirth am 28. Oktober noch einmal nach Binzwangen. Bewaffnet mit Stift und Kamera gilt es, eine Umsetzung für die doch sehr „virtuelle“ Konzeptions-, Recherche- und Schreibphase zu finden. Oder gilt der Besuch schwerpunktmäßig dem Apfel- und Mohnstrudel meiner lieben Friederike …?
Es geht wohl auch ums Stück: Thomas Wirth fotografiert nicht nur mich in meiner Bibliothek, sondern auch handschriftliche Aufzeichnungen von mir, die ich bei meinen Recherchen gemacht hatte. Dazu noch Details aus meiner Reprint-Ausgabe von 1919 der Peter Prosch Autobiographie „Der freiwillige Hofnarr“ von 1789. Jetzt bin ich gespannt, wann der erste Artikel zur Stückentstehung in der FLZ erscheint.

 Erstfassung fertig!

Heute, am 31. Oktober 2008, habe ich die berühmten vier Buchstaben „E-N-D-E“ unter das Manuskript gesetzt. Jetzt werden Friederike und ich es sorgfältig durchgehen und dann kommt für mich noch eine intensive Überarbeitungsphase.

Einige bemerkenswerte Details

Ried im ZillertalIntendant Jürgen Eick besucht uns samt Frau und Kind am 6.12.2008. Ein wunderschöner Nikolaus-Besuch mit Arbeitseinlagen. Das Stück„ist gekauft“ und jetzt kommt das große Warten, denn die Premiere ist verschoben. Auf den 19. März 2010. Und das mir, dem Meister der Ungeduld.
Das Netzwerk rund um das Stückthema wächst und wächst. Ein Alexander-Forscher aus England hat mir per Email Material zugesagt und aus dem Heimatort von Peter Prosch kam eine sehr freundliche Reaktion. Der Ortschronist Magister Martin Plattner versprach mir bisher unbekanntes Material zu „Peterl“, das auch bald darauf ankam.
Wichtig darin das sog. „Monarchen-Duzen“ der wandernden Zillertaler Händler. Die hohen Herrschaften im 18. Jahrhundert waren so begeistert von der hemmungslosen Duzerei der Tiroler, dass sie unbedingt von diesen geduzt werden wollten. Diese sprachliche Modeerscheinung an den Fürstenhäfen führte zu Mehrarbeit in Binzwangen: Alle Dialoge von Alexander und dem Hoftiroler Peter Prosch mussten sprachlich geändert werden, und diese sind mit Abstand die meisten im Stück! Aber wenn es der Authentizität dient! Außerdem hat es wirklich einen sprachlichen Reiz, wenn „Du“ und „Durchlaucht“ aufeinander treffen.

Ein Hofnarr auf Tournee

Sponsorentermin am 19.2.Unter dieser Überschrift erschien am 14. Februar 2009 in der Fränkischen Landeszeitung ein ganzseitiger (!) Artikel über Peter Prosch und das Stück. Die Journalistin Lara Hausleitner stellte Peterl ausführlich vor und gab so den Lesern im westlichen Mittelfranken schon einen Appetithappen.

Spronsorentermin am 19.2.Wenige Tage später, am 19.2., fand dann im Foyer des Theaters ein wichtiger Sponsorentermin statt. Der Vorstandvorsitzende der Raiffeisen Volksbank Gewerbebank Manfred Geyer übergab Intendant Jürgen Eick einen Scheck über 10.000 Euro für die Produktion des Stücks Alexander der letzte Markgraf. Mit dabei waren der Ansbacher Darsteller des Wilden Markgrafen Holger Lang, der Bundesminister a.D. Carl-Dieter Spranger in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der das Theater tragenden Kultur-Genossenschaft, Oberbürgermeisterin Carda Seidel und ich als Autor.

Bei dieser Gelegenheit übergab ich Jürgen Eick, der das Stück inszenieren wird, ein überarbeitetes Manuskript samt einigem Hintergrundmaterial.

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