Das Bildnis des Wilden Markgrafen

Gerd Scherm: Das Bildnis des Wilden MarkgrafenAnlässlich seines 300ten Geburtstages kehrt der „Wilde“ Markgraf Carl Wilhelm Friedrichnach Ansbach in die Welt der Lebenden zurück und muss fassungslos mit ansehen, wie seine Lebensleistung von jeder Menge Lügen, Halbwahrheiten und Legenden verdreht ist. Bei einer Schlossführung stellt er den Museumsführer zur Rede und verlangt die Richtigstellung aller Unwahrheiten.

Aber Carl Wilhelm Friedrich wird nicht nur mit historischen Verzerrungen konfrontiert, sondern auch mit seiner Ehefrau Markgräfin Friederike Luise, seiner Mutter Markgräfin Christiane Charlotte und seinen Mätressen. Sie machen am Ende gemeinsam dem Schlossführer einen grausamen Prozess bei dem alles auf den Tisch kommt: Der abgeschossene Schornsteinfeger, der gesottene Husar, die vielen Opfer und Gequälten des Markgrafen, die Sache mit dem Synagogenbau, seine Verschwendungssucht und natürlich seine zahlreichen Liebesaffären.

Der fränkische Autor Gerd Scherm hat ein packendes Stück zur Frage nach der Authentizität und dem verklärenden Geschichtsbild des Markgraf Carl Wilhelm Friedrich geschrieben.

Ein starkes Stück fränkischer Heimatgeschichte und eine aktuelle Auseinandersetzung im Jubiläumsjahr mit dem Image bzw. Bild des angeblich „Wilden Markgrafen“ und der historischen Realität.