9. Fürther Kunst-Begegnungen
Ursula Engelke, Carrara (Italien) und Regensburg

Installation ROSA ROSA

Unsere Wahrnehmungsstrukturen entstehen im Verhältnis zur direkt sichtbaren Relaität, auf direkt sichtbarer Realität, auf direkter Kommunikationsebene als auch durch die Abbildungsindustrie, die immer wieder unsere Bilder und Vorstellungen festigt, wobei das reale, objektive Verhältnis oftmals verzerrt wird. So erscheint auf Plakatwänden, in Film und anderen Medien die alte Frau gemessen an ihrem realen gesellschaftlichen Bevölkerungsanteil seltener, demgegenüber häufiger übderdimensionale Abbildungen von Babys als Vermittlungsträger für positive Gefühle, als Hinweis auf die Beschützerrolle und den Pathos der Kleinfamilie. Ein ausgesuchtes Kleidungsstück zeigt neben der realen Größe, dass man gegenüber zwei gesellschaftlichen Gruppen, die Schutz benötigen, in einem Fall (alte Frau) eher negativ, im anderen eher positiv reagiert. Was bei dem Baby Ausdruck von Fürsorge der Schutzgebenden ist (z.B. die Farbe Rosa bei weiblichen Kleinkindern), wird bei der alten Frau zum Zeichen von Schutzbedürftigkeit durch aktive Verniedlichung der eigenen Person.

 

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