11. Fürther Kunst-Begegnungen

14. Juli bis 11. August 2002

Stadtmuseum Fürth
Schloss Burgfarrnbach

Fürther Nachrichten vom 13. Juli 2002
Künstler und ihre Kunst verzaubern das Schloss
Am Sonntag werden in Burgfarrnbach zum 11. Mal die Kunstbegegnungen eröffnet — Die Ausstellung ist dann noch bis zum 11. August geöffnet
  
Mit interessanten Aspekten bereichert das Schloss Burgfarrnbach den Fürther Kultursommer. Um 11 Uhr werden am Sonntag die 11. Kunstbegegnungen eröffnet. Bis 11. August präsentieren im Schlosshof und in der Schloss-Galerie sieben Künstler ihre Werke. Spannend ist die Begegnung mit den Kostproben ihres Schaffens allemal.

Organisator Gerd Scherm ist selbst präsent mit Zauberbildern. Grundlage der Auseinandersetzung sind Hexenbilder aus dem Kriminalmuseum Rothenburg. Magische Objekte und Lyrik auf großen Büttenbahnen runden Scherms Beitrag ab.

„Mensch und Materie" ist das Thema, mit dem sich der Prager Zeichner und Bildhauer Karel Fron befasst. Ihn fasziniert die Zerrissenheit der menschlichen Natur in unseren Tagen. Der Mensch als Sinnbild seiner eigenen Natur und Kultur, als Motiv und Motivation schlechthin, das ist es, dem Karel Fron nachspürt.

Reduzierte Formen

Der Steinmetz Erwin Hornauer aus Tröstau geht ebenfalls vom Figürlichen aus. Er reduziert es jedoch und bringt es in neue Zusammenhänge. Auch lehrend hat sich der 47-Jährige — etwa am Europäischen Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Bildhauerhandwerk — einen Namen gemacht. Einen Blickfang der Freiluft-Ausstellung bildet das vier mal sechs Meter große Stahlschienengitter von Georg Laschinger. Der 1950 in Straubing geborene Künstler beschäftigt sich insbesondere mit Strukturen und Konstruktionen. Auf zahlreichen Skulpturenwegen sind seine Arbeiten präsent..

Schutzgeister der Elemente hat der Eichstätter Bildhauer Christoph Mayer für die 11. Fürther Kunstbegegnungen geschaffen. Holz ist das Material, das sich der frei schaffende Steinmetz dazu vorgenommen hat. Stein und Bronze bevorzugt der in Florenz und Carrara ausgebildete Steinmetz Manfred Reinhart aus Untersteinbach im Steigerwald.

Klassische Themen

Reinhard nimmt sich klassische Themen der Bildhauerei wie Büsten und Monumente vor, verleiht ihnen aber durch Variation neue Formen. Installationen im Innen- und Außenbereich sind die Spezialität des Tölzer Künstlers Helmut Zunhammer. Ursprung seines Schaffens ist die Zeichnung.

Die zeichnerische Herkunft ist seinen Arbeiten immer anzusehen. Seine Installationen verleihen der Zeichnung eine dritte Dimension. Holzelemente wirken wie Pinselstriche, das Bodenmaterial wird zur Schraffur, und hin und wieder tauchen Flächen auf, die reduzierte Zeichnungen tragen. Für die 11. Fürther Kunst-Begegnungen gestaltet Helmut Zunhammer eine Torweg-Situation.

Symbole und Chiffren

Vielseitigkeit zeichnet das Schaffen des aus Fürth stammenden Ausstellungsorganisators Gerd Scherm aus. Symbole, Chiffren und Zeichen beschäftigen ihn seit Anfang der 70er Jahre. Zur Auseinandersetzung bedient er sich gerne ausgefeilter Computertechnik. Mit interdisziplinären Arbeiten will er Brücken schlagen, archaische Erfahrungen in den modernen Alltag hinüberretten.

Samstags geschlossen

Die Ausstellung im und am Schloss Burgfarrnbach ist geöffnet montags von 8 bis 17 Uhr, dienstags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr und sonntags von 10 bis 13 Uhr (samstags geschlossen). Zur Vernissage am Sonntag kommen auch die Künstler. Weitere Informationen über die Ausstellung gibt es auch im Internet auf der Homepage: www.scherm.de/11kb.

VOLKER DITTMAR
  

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